Grundwassermodell Lausitz (GWM-L)
Der nationale Ausstiegspfad aus der Kohleverstromung ist in der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (WSB-Kommission) erarbeitet worden. Während die Arbeit der WSB-Kommission die klimapolitische Notwendigkeit des Ausstiegs aus der Kohleverstromung aufgezeigt, energiepolitische Eckwerte definiert, die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Beendigung der Kohleverstromung aufgegriffen und Schwerpunkte für den Strukturwandel in den betroffenen Regionen gesetzt hat, sind die mit dem Kohleausstieg verbundenen Änderungen der Rohstoffgewinnung und insbesondere deren Auswirkungen auf den Natur- und Wasserhaushalt weitestgehend unbehandelt geblieben. Gerade in der Lausitz sind dazu allerdings schon seit mehr als 25 Jahren Erfahrungen im Umgang mit der Beendigung des Braunkohlenbergbaus gewonnen worden, die erhebliche Veränderungen mit der Wiederanpassung an einen natürlichen, sich selbst regulierenden Wasserhaushalt der betroffenen Regionen ableiten lassen. Entsprechend ist das Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) mit einem Entschließungsantrag verabschiedet worden, der explizit die wasserwirtschaftlichen Belange in der Lausitz aufgreift. Der Deutsche Bundestag fordert von der Bundesregierung und den betroffenen Ländern [Berlin, Brandenburg und Sachsen] u.a. die Erarbeitung eines überregionalen Wasser- und Untergrundmodells. Bund und Länder haben sich dazu verständigt, zur Erfüllung der Entschließung auf bestehende Bewirtschaftungsinstrumente zurückzugreifen und ein Grundwassermodell Lausitz (GWM Lausitz) als maßgebliche Grundlage und Kernelement für die übergreifende Grundwasserbewirtschaftung im Strukturwandel neu aufzubauen. Für das Projekt wird im LBGR zusammen mit dem LfULG ein grenzübergreifendes geologisch-hydrogeologisches 3D Modell erstellt.
Im Lausitzer Braunkohlenrevier wurde über 150 Jahre hinweg durch den Bergbau eine von Menschen stark geprägte Kulturlandschaft geschaffen. Mit dem Kohleausstieg rücken hydrogeologische, geotechnische und energiepolitische Fragestellungen in den Fokus und somit die Notwendigkeit einer detaillierten, überregionalen geologischen Modellierung. Die Staatlichen Geologischen Dienste Sachsens und Brandenburgs entwickeln daher ein länderübergreifendes geologisches 3D-Modell der Lausitz. Dieses Modell umfasst sämtliche Tagebau- und Alttagebaubereiche sowie bislang weniger beachtete Zwischenräume und bildet die Grundlage für weiterführende Fragestellungen.
Das geologische 3D-Modell integriert geologische, geophysikalische und geotechnische Daten. Die Modellbasis wird durch die Prätertiär-/Tertiär-Grenze bzw. den Rupelton gebildet. Die Datenbasis umfasst geologische Karten, Bohrdaten aus verschiedenen Datenbanken und geophysikalische Messungen. Insgesamt stehen über 200 000 Bohrungen zur Verfügung, die hinsichtlich Qualität, Zweck und Verschlüsselung homogenisiert und gewichtet werden. Das Modell dient als Grundlage für die Visualisierung und Analyse der geologischen Verhältnisse und unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Region.
Weitere Informationen:
Projektwebseite: (wird voraussichtlich im September online gehen)
Der nationale Ausstiegspfad aus der Kohleverstromung ist in der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (WSB-Kommission) erarbeitet worden. Während die Arbeit der WSB-Kommission die klimapolitische Notwendigkeit des Ausstiegs aus der Kohleverstromung aufgezeigt, energiepolitische Eckwerte definiert, die gesellschaftlichen Auswirkungen einer Beendigung der Kohleverstromung aufgegriffen und Schwerpunkte für den Strukturwandel in den betroffenen Regionen gesetzt hat, sind die mit dem Kohleausstieg verbundenen Änderungen der Rohstoffgewinnung und insbesondere deren Auswirkungen auf den Natur- und Wasserhaushalt weitestgehend unbehandelt geblieben. Gerade in der Lausitz sind dazu allerdings schon seit mehr als 25 Jahren Erfahrungen im Umgang mit der Beendigung des Braunkohlenbergbaus gewonnen worden, die erhebliche Veränderungen mit der Wiederanpassung an einen natürlichen, sich selbst regulierenden Wasserhaushalt der betroffenen Regionen ableiten lassen. Entsprechend ist das Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KVBG) mit einem Entschließungsantrag verabschiedet worden, der explizit die wasserwirtschaftlichen Belange in der Lausitz aufgreift. Der Deutsche Bundestag fordert von der Bundesregierung und den betroffenen Ländern [Berlin, Brandenburg und Sachsen] u.a. die Erarbeitung eines überregionalen Wasser- und Untergrundmodells. Bund und Länder haben sich dazu verständigt, zur Erfüllung der Entschließung auf bestehende Bewirtschaftungsinstrumente zurückzugreifen und ein Grundwassermodell Lausitz (GWM Lausitz) als maßgebliche Grundlage und Kernelement für die übergreifende Grundwasserbewirtschaftung im Strukturwandel neu aufzubauen. Für das Projekt wird im LBGR zusammen mit dem LfULG ein grenzübergreifendes geologisch-hydrogeologisches 3D Modell erstellt.
Im Lausitzer Braunkohlenrevier wurde über 150 Jahre hinweg durch den Bergbau eine von Menschen stark geprägte Kulturlandschaft geschaffen. Mit dem Kohleausstieg rücken hydrogeologische, geotechnische und energiepolitische Fragestellungen in den Fokus und somit die Notwendigkeit einer detaillierten, überregionalen geologischen Modellierung. Die Staatlichen Geologischen Dienste Sachsens und Brandenburgs entwickeln daher ein länderübergreifendes geologisches 3D-Modell der Lausitz. Dieses Modell umfasst sämtliche Tagebau- und Alttagebaubereiche sowie bislang weniger beachtete Zwischenräume und bildet die Grundlage für weiterführende Fragestellungen.
Das geologische 3D-Modell integriert geologische, geophysikalische und geotechnische Daten. Die Modellbasis wird durch die Prätertiär-/Tertiär-Grenze bzw. den Rupelton gebildet. Die Datenbasis umfasst geologische Karten, Bohrdaten aus verschiedenen Datenbanken und geophysikalische Messungen. Insgesamt stehen über 200 000 Bohrungen zur Verfügung, die hinsichtlich Qualität, Zweck und Verschlüsselung homogenisiert und gewichtet werden. Das Modell dient als Grundlage für die Visualisierung und Analyse der geologischen Verhältnisse und unterstützt die nachhaltige Entwicklung der Region.
Weitere Informationen:
Projektwebseite: (wird voraussichtlich im September online gehen)
Netzwerk Kleingeschiebe

Vernetzung und Vereinheitlichung der Kleingeschiebeanalyse in Norddeutschland
Die Kleingeschiebeanalytik gilt derzeit als die einzig praktikable Lösung, um Altersinformationen direkt aus dem Geschiebemergel eines Eisvorstoßes zu gewinnen (siehe Kleingeschiebeanalyse). Diese Analysen werden derzeit in vier der norddeutschen Bundesländer angewandt (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt). Die Methodik lehnt sich noch in allen Ländern stark an die TGL-25232 (DDR) aus dem Jahre 1980 an. Dies bedingt derzeit noch eine hohe Vergleichbarkeit der Ergebnisse untereinander. Um diese Vergleichbarkeit und methodische Einheitlichkeit auch zukünftig zu sichern, hat sich ein kleines Netzwerk von Mitarbeitern der Staatlichen Geologischen Dienste gebildet, die in regelmäßigem Fachaustausch untereinander stehen. So fand im Jahre 2024 ein erster länderübergreifender Workshop zur Kleingeschiebeanalyse statt. Der Workshop war thematisch zweigeteilt. Einerseits wurden Vorträge gehalten, um den jeweils anderen Kollegen einen Überblick zum aktuellen Stand der Kleingeschiebeanalysen in den einzelnen Bundesländern zu geben. Andererseits wurde auch direkt an Mikroskopen gearbeitet, um sich gegenseitig auf die Charakteristika der verschiedenen Kleingeschiebekategorien zu eichen. Es ist geplant, diesen Workshop in lockerer Folge zu wiederholen.

Vernetzung und Vereinheitlichung der Kleingeschiebeanalyse in Norddeutschland
Die Kleingeschiebeanalytik gilt derzeit als die einzig praktikable Lösung, um Altersinformationen direkt aus dem Geschiebemergel eines Eisvorstoßes zu gewinnen (siehe Kleingeschiebeanalyse). Diese Analysen werden derzeit in vier der norddeutschen Bundesländer angewandt (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt). Die Methodik lehnt sich noch in allen Ländern stark an die TGL-25232 (DDR) aus dem Jahre 1980 an. Dies bedingt derzeit noch eine hohe Vergleichbarkeit der Ergebnisse untereinander. Um diese Vergleichbarkeit und methodische Einheitlichkeit auch zukünftig zu sichern, hat sich ein kleines Netzwerk von Mitarbeitern der Staatlichen Geologischen Dienste gebildet, die in regelmäßigem Fachaustausch untereinander stehen. So fand im Jahre 2024 ein erster länderübergreifender Workshop zur Kleingeschiebeanalyse statt. Der Workshop war thematisch zweigeteilt. Einerseits wurden Vorträge gehalten, um den jeweils anderen Kollegen einen Überblick zum aktuellen Stand der Kleingeschiebeanalysen in den einzelnen Bundesländern zu geben. Andererseits wurde auch direkt an Mikroskopen gearbeitet, um sich gegenseitig auf die Charakteristika der verschiedenen Kleingeschiebekategorien zu eichen. Es ist geplant, diesen Workshop in lockerer Folge zu wiederholen.

Im Jahre 2025 findet zwischen den vier Bundesländern ein Ringversuch statt, bei dem insgesamt neun Kleingeschiebeproben von fünf Bearbeitern unabhängig voneinander gezählt und ausgewertet werden. So soll ergründet werden, wie stark sich die Zählergebnisse in Abhängigkeit vom Bearbeiter unterscheiden. Auch das dient einem Abgleich und der Eichung untereinander.
Aktuell wird auch daran gearbeitet, die in die Jahre gekommene TGL-25232 mittelfristig durch eine modernere Anleitung zur Kleingeschiebeanalytik zu ersetzen.

Im Jahre 2025 findet zwischen den vier Bundesländern ein Ringversuch statt, bei dem insgesamt neun Kleingeschiebeproben von fünf Bearbeitern unabhängig voneinander gezählt und ausgewertet werden. So soll ergründet werden, wie stark sich die Zählergebnisse in Abhängigkeit vom Bearbeiter unterscheiden. Auch das dient einem Abgleich und der Eichung untereinander.
Aktuell wird auch daran gearbeitet, die in die Jahre gekommene TGL-25232 mittelfristig durch eine modernere Anleitung zur Kleingeschiebeanalytik zu ersetzen.
Geoelektrik
Geoelektrische Messungen
Geoelektrische Messungen

Geoelektrische Messungen, insbesondere die geoelektrische Tomographie, stellen derzeit für die kartierende Geländearbeit eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Methode dar, um oberflächennahe geologische Strukturen bis in eine Tiefe von max. 100 m aufzulösen. Die Grundmethodik geht davon aus, dass unterschiedliche Sedimente unterschiedliche elektrische Widerstände (bzw. Leitfähigkeiten) besitzen. So hat reiner Sand einen ausgesprochen hohen, Ton aber einen um Größenordnungen niedrigeren Widerstand. Der Widerstand wird mit speziellen Anordnungen von Elektroden im Gelände gemessen, wobei bis zu 100 Elektroden in einer Reihe angeordnet werden. Der Abstand der Elektroden kann zwischen 0,5 und 5,0 m gewählt werden. Größere Elektrodenabstände bedeuten dabei eine größere Eindringtiefe, vermindern aber gleichzeitig die Auflösung. Ist die Messreihe aufgebaut, werden die Elektroden abwechselnd computergesteuert unter Strom gesetzt. An anderen Elektroden werden gleichzeitig die dabei entstehenden Spannungsunterschiede gemessen und die resultierenden Widerstände im Substrat berechnet.

Geoelektrische Messungen, insbesondere die geoelektrische Tomographie, stellen derzeit für die kartierende Geländearbeit eine vergleichsweise einfache und kostengünstige Methode dar, um oberflächennahe geologische Strukturen bis in eine Tiefe von max. 100 m aufzulösen. Die Grundmethodik geht davon aus, dass unterschiedliche Sedimente unterschiedliche elektrische Widerstände (bzw. Leitfähigkeiten) besitzen. So hat reiner Sand einen ausgesprochen hohen, Ton aber einen um Größenordnungen niedrigeren Widerstand. Der Widerstand wird mit speziellen Anordnungen von Elektroden im Gelände gemessen, wobei bis zu 100 Elektroden in einer Reihe angeordnet werden. Der Abstand der Elektroden kann zwischen 0,5 und 5,0 m gewählt werden. Größere Elektrodenabstände bedeuten dabei eine größere Eindringtiefe, vermindern aber gleichzeitig die Auflösung. Ist die Messreihe aufgebaut, werden die Elektroden abwechselnd computergesteuert unter Strom gesetzt. An anderen Elektroden werden gleichzeitig die dabei entstehenden Spannungsunterschiede gemessen und die resultierenden Widerstände im Substrat berechnet.

Als Ergebnis kann ein Widerstands-Tiefenprofil berechnet (invertiert) werden, welches fast wie ein geologisches Profil wirkt.
Während die Methodik mit reiner Widerstandsmessung seit 2024 routinemäßig eingesetzt wird, gibt es für die nahe Zukunft Planungen, sie um Potentialmessungen zu erweitern.

Als Ergebnis kann ein Widerstands-Tiefenprofil berechnet (invertiert) werden, welches fast wie ein geologisches Profil wirkt.
Während die Methodik mit reiner Widerstandsmessung seit 2024 routinemäßig eingesetzt wird, gibt es für die nahe Zukunft Planungen, sie um Potentialmessungen zu erweitern.

