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Geologische Landesaufnahme – Känozoikum

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    Eemzeitliche Ablagerungen Kartierungsbohrung Strausberg; LBGR

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    Haufenproben Kartierungsbohrung Mehrin; LBGR

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    Kernauslage Kartierungsbohrung Strausberg; LBGR

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    Rammkernsonde Kartierungssondierung Bad Freienwalde; LBGR

Die Geologische Landesaufnahme des oberflächennahen Untergrundes befasst sich mit der systematischen, flächendeckenden Erkundung des geologischen Baus von Brandenburg. Die im Gelände gewonnenen Daten aus Bohrungen und Aufschlüssen geben Auskunft über die Verbreitung und Lagerungsverhältnisse der anstehenden Locker- und Festgesteine sowie deren Eigenschaften. Im Fokus der Untersuchungen stehen: Die mineralogische Zusammensetzung der Gesteine, deren Bildungsbedingungen während der Entstehung sowie die zeitliche Einordnung in der Erdgeschichte. Die Geländebefunde werden in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung durch wissenschaftliche Untersuchungen präzisiert.

Die erhobenen Daten werden in Fachdatenspeichern vorgehalten. Sie bilden die Grundlage für die Erarbeitung aussagekräftiger geologischer Kartenwerke verschiedener Inhalte und Maßstäbe sowie geologischer Modelle, Berichte und Publikationen. Des Weiteren liefern sie wichtige Informationen für eine qualifizierte Beratung der Landesregierung und Behörden aller Ebenen, der Wirtschaft, der geowissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und der Bürger im Sinne einer effizienten Dienstleistung.

Die Geologische Landesaufnahme des oberflächennahen Untergrundes befasst sich mit der systematischen, flächendeckenden Erkundung des geologischen Baus von Brandenburg. Die im Gelände gewonnenen Daten aus Bohrungen und Aufschlüssen geben Auskunft über die Verbreitung und Lagerungsverhältnisse der anstehenden Locker- und Festgesteine sowie deren Eigenschaften. Im Fokus der Untersuchungen stehen: Die mineralogische Zusammensetzung der Gesteine, deren Bildungsbedingungen während der Entstehung sowie die zeitliche Einordnung in der Erdgeschichte. Die Geländebefunde werden in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung durch wissenschaftliche Untersuchungen präzisiert.

Die erhobenen Daten werden in Fachdatenspeichern vorgehalten. Sie bilden die Grundlage für die Erarbeitung aussagekräftiger geologischer Kartenwerke verschiedener Inhalte und Maßstäbe sowie geologischer Modelle, Berichte und Publikationen. Des Weiteren liefern sie wichtige Informationen für eine qualifizierte Beratung der Landesregierung und Behörden aller Ebenen, der Wirtschaft, der geowissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und der Bürger im Sinne einer effizienten Dienstleistung.

Methoden

Pollenanalyse

Die derzeit einzige praxisrelevante biostratigraphische Methode für die quartärgeologische Landesaufnahme ist die  Pollenanalyse  zur relativen Altersdatierung von Sedimenten. Sie bietet eine ausgezeichnete Stratifizierungsgrundlage für die Kartierung der an anderen Fossilien armen und damit zeitlich schwer bestimmbaren quartären Sedimente Brandenburgs. Folgende wesentliche Bearbeitungsschritte werden durchgeführt:

  • Aufbereitung pollen- und sporenführender Sedimente, Anfertigung von Flüssig- und Festpräparaten im palynologischen Labor des Landeslabors Berlin-Brandenburg
  • Qualitative und quantitative Pollenanalyse einschließlich pollenstratigraphischer Bewertung
  • vegetationsgeschichtliche Landschaftsanalyse und paläoklimatische Ableitungen
  • Erfassung von Analysedaten in der Pollendatenbank (PollDaB)
  • Pollenberichtsdatenbank zur messtischblattgenauen Recherche stratigraphischer Einheiten des Quartärs → Die Auflistung umfasst alle beim LBGR vorliegenden pollenanalytischen Berichte von 1960 bis 2025. 
  • Pflege und ständige Erweiterung der palynologischen Belegsammlun

Die derzeit einzige praxisrelevante biostratigraphische Methode für die quartärgeologische Landesaufnahme ist die  Pollenanalyse  zur relativen Altersdatierung von Sedimenten. Sie bietet eine ausgezeichnete Stratifizierungsgrundlage für die Kartierung der an anderen Fossilien armen und damit zeitlich schwer bestimmbaren quartären Sedimente Brandenburgs. Folgende wesentliche Bearbeitungsschritte werden durchgeführt:

  • Aufbereitung pollen- und sporenführender Sedimente, Anfertigung von Flüssig- und Festpräparaten im palynologischen Labor des Landeslabors Berlin-Brandenburg
  • Qualitative und quantitative Pollenanalyse einschließlich pollenstratigraphischer Bewertung
  • vegetationsgeschichtliche Landschaftsanalyse und paläoklimatische Ableitungen
  • Erfassung von Analysedaten in der Pollendatenbank (PollDaB)
  • Pollenberichtsdatenbank zur messtischblattgenauen Recherche stratigraphischer Einheiten des Quartärs → Die Auflistung umfasst alle beim LBGR vorliegenden pollenanalytischen Berichte von 1960 bis 2025. 
  • Pflege und ständige Erweiterung der palynologischen Belegsammlun

Pollendiagramm der Bohrung Seddiner See, ausgewählte Taxa, Weichselspätglazial, Holozän

Die Methode beruht auf der Erkenntnis, dass die häufigsten Pflanzenreste in quartären Lockergesteinen Pollen und Sporen sind, die z. T. in großen Mengen erzeugt, durch die Luft transportiert und letztendlich in Seen und Mooren abgelagert werden. Die Pollenanalyse ist im Gegensatz zu anderen mikropaläontologischen Untersuchungsmethoden in der Lage, unter vergleichsweise geringem zeitlichem und finanziellem Aufwand sowohl vegetations- und klimageschichtliche als auch biostratigraphische Aussagen von hoher Genauigkeit zu treffen. Sie stellt u. a. das Grundgerüst für die Eichung absoluter Altersdatierungen (z. B. Radiocarbon-Methode) sowie großrest- und diatomeenanalytische Unteruntersuchungen dar. Die Ergebnisse der pollenanalytischen Untersuchungen sind integraler Bestandteil der quartärgeologischen Kartierung und fließen damit auch in die Hydro-, Boden- und Rohstoffgeologie ein.

Die biostratigraphische Laufendhaltung der Gliederung des Pleistozäns in Brandenburg orientiert sich bei der Kennzeichnung insbesondere warmzeitlicher Einheiten an den Beschlüssen der Subkommission für Quartärstratigraphie Deutschlands (SQS), https://subkommissionquartaer.wordpress.com)  sowie der Subcommission of European Quaternary Stratigraphy (SEQS, https://stratigraphy.org/). Die Dokumentation erfolgt über Berichte, die auch digital über die GeoDab abrufbar sind.

Pollendiagramm der Bohrung Seddiner See, ausgewählte Taxa, Weichselspätglazial, Holozän

Die Methode beruht auf der Erkenntnis, dass die häufigsten Pflanzenreste in quartären Lockergesteinen Pollen und Sporen sind, die z. T. in großen Mengen erzeugt, durch die Luft transportiert und letztendlich in Seen und Mooren abgelagert werden. Die Pollenanalyse ist im Gegensatz zu anderen mikropaläontologischen Untersuchungsmethoden in der Lage, unter vergleichsweise geringem zeitlichem und finanziellem Aufwand sowohl vegetations- und klimageschichtliche als auch biostratigraphische Aussagen von hoher Genauigkeit zu treffen. Sie stellt u. a. das Grundgerüst für die Eichung absoluter Altersdatierungen (z. B. Radiocarbon-Methode) sowie großrest- und diatomeenanalytische Unteruntersuchungen dar. Die Ergebnisse der pollenanalytischen Untersuchungen sind integraler Bestandteil der quartärgeologischen Kartierung und fließen damit auch in die Hydro-, Boden- und Rohstoffgeologie ein.

Die biostratigraphische Laufendhaltung der Gliederung des Pleistozäns in Brandenburg orientiert sich bei der Kennzeichnung insbesondere warmzeitlicher Einheiten an den Beschlüssen der Subkommission für Quartärstratigraphie Deutschlands (SQS), https://subkommissionquartaer.wordpress.com)  sowie der Subcommission of European Quaternary Stratigraphy (SEQS, https://stratigraphy.org/). Die Dokumentation erfolgt über Berichte, die auch digital über die GeoDab abrufbar sind.

Kleingeschiebeanalyse

Kleingeschiebeprobe unter dem Binokular

Die Kleingeschiebeanalytik gilt derzeit als die einzig praktikable Lösung, um Altersinformationen direkt aus dem Geschiebemergel eines Eisvorstoßes zu gewinnen. Es wird davon ausgegangen, dass während jedes Eisvorstoßes aus Skandinavien der Gletscher aus einer leicht abweichenden Richtung (und damit aus einem anderen Herkunftsgebiet) nach Norddeutschland vorgestoßen ist. Dementsprechend ist – statistisch gesehen – der Gesteinsbesatz der verschieden alten Geschiebemergel unterschiedlich. Seit den 1970er Jahren hat sich in Nordostdeutschland die Kleingeschiebezählung der Fraktion 4-10 mm durchgesetzt, da man hier ausreichend Probenmaterial auch aus Bohrungen bekommen kann.

Folgende wesentliche Bearbeitungsschritte werden durchgeführt:

  • Probennahme möglichst ungestörter, kompakter Geschiebemergel, meist aus Bohrgut, ca. 5 – 10 kg Probenmaterial
  • Aufbereitung und teiweise Analyse der Geschiebemergelproben im Landeslabor Berlin-Brandenburg, Abt. IV – Umwelt, Strahlenschutz
    • Abtrennung der Fraktionen 4-10 mm und >10 mmm
    • Bestimmung weiterer Eigenschaften der Geschiebemergelproben: Korngröße, Karbonatgehalt, Mineralogie u.a.
  • Qualitative und quantitative Analyse der Kleingeschiebefraktion 4-10 mm einschließlich stratigraphischer Bewertung
  • Erfassung von Analysedaten in der Bohrdatenbank
Kleingeschiebeprobe unter dem Binokular

Die Kleingeschiebeanalytik gilt derzeit als die einzig praktikable Lösung, um Altersinformationen direkt aus dem Geschiebemergel eines Eisvorstoßes zu gewinnen. Es wird davon ausgegangen, dass während jedes Eisvorstoßes aus Skandinavien der Gletscher aus einer leicht abweichenden Richtung (und damit aus einem anderen Herkunftsgebiet) nach Norddeutschland vorgestoßen ist. Dementsprechend ist – statistisch gesehen – der Gesteinsbesatz der verschieden alten Geschiebemergel unterschiedlich. Seit den 1970er Jahren hat sich in Nordostdeutschland die Kleingeschiebezählung der Fraktion 4-10 mm durchgesetzt, da man hier ausreichend Probenmaterial auch aus Bohrungen bekommen kann.

Folgende wesentliche Bearbeitungsschritte werden durchgeführt:

  • Probennahme möglichst ungestörter, kompakter Geschiebemergel, meist aus Bohrgut, ca. 5 – 10 kg Probenmaterial
  • Aufbereitung und teiweise Analyse der Geschiebemergelproben im Landeslabor Berlin-Brandenburg, Abt. IV – Umwelt, Strahlenschutz
    • Abtrennung der Fraktionen 4-10 mm und >10 mmm
    • Bestimmung weiterer Eigenschaften der Geschiebemergelproben: Korngröße, Karbonatgehalt, Mineralogie u.a.
  • Qualitative und quantitative Analyse der Kleingeschiebefraktion 4-10 mm einschließlich stratigraphischer Bewertung
  • Erfassung von Analysedaten in der Bohrdatenbank
Ergebnisse von Kleingeschiebeanalysen aus Rangsdorf (TF). Außen befinden sich die Ergebnisse für einen Elsterkaltzeitlichen Geschiebemergel, in der Mitte für einen Saalekaltzeitlichen und innen für einen Weichselkaltzeitlichen Geschiebemergel. Außen sind die Gehalte an Feuerstein (türkisblau) erhöht; innen die an Paläozoischen Tonsteinen (hellgrün).

Die Analyse der Kleingeschiebefraktion 4-10 mm erfolgt unter dem Binokular mit 6-20facher Vergrößerung. Die Kleingeschiebe werden insgesamt 12 Haupt- und 38 Unterkategorien zugeordnet.

Die wichtigsten Hauptkategorien sind Nordisches Kristallin, Paläozoische Kalksteine, Paläozoische Tonsteine, Feuersteine, Sandsteine, Quarze und Dolomite. So sind für Geschiebemergel der jüngsten Eiszeit (Weichselkaltzeit) zum Beispiel erhöhte Gehalte an Paläozoischen Tonsteinen typisch; für die Geschiebemergel der ältesten Eisvorstöße während der Elsterkaltzeit hingegen erhöhte Feuersteingehalte. Abgeglichen und geeicht wird die Methodik mit Hilfe der biostratigraphischen Pollenanalyse aus warmzeitlichen Ablagerungen.

Als Einschränkung (aber auch als hilfreiche Information) gilt, dass Gletscher auch älteres Material aus dem Untergrund aufnehmen können. So gibt es immer wieder Kleingeschiebeproben, die über einen erhöhten Gehalt an gerundeten Quarzen die Aufnahme älterer Fluss- und Schmelzwasserablagerungen belegen.

Ergebnisse von Kleingeschiebeanalysen aus Rangsdorf (TF). Außen befinden sich die Ergebnisse für einen Elsterkaltzeitlichen Geschiebemergel, in der Mitte für einen Saalekaltzeitlichen und innen für einen Weichselkaltzeitlichen Geschiebemergel. Außen sind die Gehalte an Feuerstein (türkisblau) erhöht; innen die an Paläozoischen Tonsteinen (hellgrün).

Die Analyse der Kleingeschiebefraktion 4-10 mm erfolgt unter dem Binokular mit 6-20facher Vergrößerung. Die Kleingeschiebe werden insgesamt 12 Haupt- und 38 Unterkategorien zugeordnet.

Die wichtigsten Hauptkategorien sind Nordisches Kristallin, Paläozoische Kalksteine, Paläozoische Tonsteine, Feuersteine, Sandsteine, Quarze und Dolomite. So sind für Geschiebemergel der jüngsten Eiszeit (Weichselkaltzeit) zum Beispiel erhöhte Gehalte an Paläozoischen Tonsteinen typisch; für die Geschiebemergel der ältesten Eisvorstöße während der Elsterkaltzeit hingegen erhöhte Feuersteingehalte. Abgeglichen und geeicht wird die Methodik mit Hilfe der biostratigraphischen Pollenanalyse aus warmzeitlichen Ablagerungen.

Als Einschränkung (aber auch als hilfreiche Information) gilt, dass Gletscher auch älteres Material aus dem Untergrund aufnehmen können. So gibt es immer wieder Kleingeschiebeproben, die über einen erhöhten Gehalt an gerundeten Quarzen die Aufnahme älterer Fluss- und Schmelzwasserablagerungen belegen.